In Puno haben wir also die Tour zu den Floating Islands und der Insel Taquila gemacht, die allesamt auf dem Titicacasee liegen.
Der Titicacasee ist übrigens der höchstgelegene größte (?) schiffbare See der Welt. Er ist sehr dreckig, das Wasser kann keinesfalls einfach so getrunken werden. Die tiefste Stelle ist 280 Meter tief. Der See hat eine Gesamtgröße von 8.500qkm und hat immer ca. 12 Grad (friert nie). Er ist übrigens zu 60% in Peru und 40% in Bolivien. Die beiden Länder haben ein sehr gutes Verhältnis zueinander (meinte der Guide jedenfalls).
Unsere Bootstour hat uns zuerst zu den sog. Floating Islands (Uros-Inseln) geführt. Das sind Inseln, welche aus Schilf gebaut werden und auf denen je Insel immer ein paar Familien zusammenleben. Das Schilf konnten wir auch kosten – es ist sehr gesund denn es enthält Calzium und Eisen. Schmeckt ganz interessant. So eine Insel hält ca. 30 Jahre. Gegen Ende ihrer Lebensdauer wird eine Neue gebaut. Die Inseln wurden ursprünglich gebaut, um sich vor „Feinden“ schützen zu können (die BewohnerInnen konnten bei Gefahr den Anker losmachen und schwammen dann irgendwo am See herum wo sie niemand finden konnte). Aus ca. 80 Inseln besteht dieses „Inseldorf“ auf denen ca. 2.000 Menschen leben. Es gibt auch eine Schule und ein medizinisches Zentrum. Pro Insel gibt es auch eine/n Chef/in – die bzw. der Präsident/in.
Danach ging es mit dem Touri-Boot weiter zur Insel Taquila, wo ca. 3.000 Menschen leben. Für die rund 100 Kinder und Jugendlichen gibt es auch eine Schule. Wir konnten dort auch sehen wie die für Peru so prägende Quinoa-Pflanze aussieht. Die Insel ist mit lauter Inkaterrassen verbaut.
Nach diesem sehr schönen Ausflug am Titicacasee sind wir ein bisschen durch Puno spaziert, wo gerade ein riesen Markt war, wo wirklich alles gekauft werden konnte.
Der nächste Tag war ein reiner Reisetag. Wir fuhren untertags mit dem Bus von Puno nach Arequipa (6 Stunden). Wir dachten, das wird eine gemütliche Busfahrt aber es war grauenvoll. Der Bus blieb einfach irgendwo fast eine Stunde stehen damit der Bus voll wird. Es war fürchterlich heiß. Eine scheiß Busfahrt einfach.
In Arequipa angekommen überlegten wir, wie wir die restliche Zeit in Arequipa und Peru verbringen wollen. Weiter als bis heute haben wir aber nicht geplant. So sahen wir uns gestern Tag hier einfach mal die von vielen sehr geschätzte 850.000 EinwohnerInnen-Stadt an.
Für heute buchten wir, eigentlich wider meines inneren Willens, eine Tour in den Colca Canyon. Es war wirklich schön, trotz 2.30 Uhr in der Früh aufstehen. Leider halt sehr überlaufen alles. Der Canyon ist herrlich. Angeblich glaub ich der 2. tiefste der Welt. Überall Inkaterrassen.
Ein Höhepunkt dieser Tour sind allgemein die Kondore. Dies sind sehr wichtige Vögel für die PeruanerInnen. Sie sind sehr faszinierend, da sie wunderbar durch die Luft gleiten. Sie haben eine Flügelspannweite von bis zu 3 Meter und können 80 Jahre alt werden. Wir konnten sie glücklicherweise ganz nah erleben.
Ansonsten bot der Ausflug noch weitere Highlights. Wir kamen etwa auf 4.910 Meter über den Meeresspiegel und konnten von dort aus den aktivsten Vulkan Perus names Sabancaya bestaunen (am Foto rechts zu sehen). Kalt aber saucool!
Und es gab auch wieder ganz viele Lamas und Alpakas – zum freudigen Anschauen für mich. Sogar viele Babylamas 🙂
Leider habe ich von der wunderschönen Landschaft nachmittags nicht mehr so viel mitbekommen, weil ich viel zu müde war und die Augen nicht offen halten konnte. Man bräuchte einfach mehr Zeit für diese schöne Natur.
Nun freue ich mich schon sehr aufs Schlafen und bin froh, wenn ich nichts mehr organisieren muss, wie etwa wo wir schlafen oder mit welchem Bus wir wohin kommen. Freu mich auf Wien und das eigene Bett!