Archiv für den Monat März 2020

Winter ade – Quarantäne Hallo :/

Tja, das Hauptthema dieses Winters, zumindest der letzten Wochen, Corona. Ein Virus der die Welt grundlegend verändert und aktuell das gesamte Leben bestimmt. Weltweit. Das Leben aller Menschen. Wer hätte das gedacht? Ich hab mir darüber anfangs keine Gedanken gemacht, bis es uns lange vor den allgemeinen Einschränkungen selbst betroffen hat. Plötzlich war ein entferntes Problem ganz nah und persönlich. Wenn ein globales Problem auf einmal vor deiner Nase steht, denkst du anders. Nun, ein paar Wochen später schränkt es unser aller Leben ein. Ein kleiner Virus mit großen Auswirkungen.

Wir halten uns natürlich an die ganzen Regeln und ich hoffe, in ein paar Wochen bzw. Monaten ist zumindest die Quarantäne Zeit vorbei. Die Veränderungen und Einflüsse auf die Welt werden bleiben. Derzeit verändert sich alles. Die Welt ist so wie nie zuvor. Und wird auch nie wieder so werden wie zuvor.

Da heute Frühlingsbeginn ist, die letzten Tage wirklich sehr frühlingshaft waren und wir jetzt gezwungenermaßen viel Zeit zuhause in unserer Hood verbringen, möchte ich trotz der aktuellen Krise ein bisschen über unseren schönen Winter berichten. Tolle Erinnerungen lassen die Zeit schöner erscheinen, wobei eh noch alles super ist. Noch.

Dieser Winter war – passend zur aktuellen Lage – irgendwie seltsam. In Wien gabs glaub ich 3 Tage Schnee. Das war für mich kein Winter. Schnee = Winter, kein Schnee = kein Winter. Ganz einfach. Ich kann mich erinnern als ich schwanger war, hatten wir soooo viel Schnee und die Donau war zugefroren, ich konnte auf der Donau spazieren. Das erste Mal. Das war so cool!

2020-01-05 16.13.57 !!Wir waren deshalb öfters am Land (Lara teilweise auch ohne uns wenn wir keine Kinderbetreuung hatten) und konnten so mehrmals mehrere Tage Schnee genießen. Rodeln, Bob-Fahren, sogar Schifahren. Ich war zusätzlich einmal mit meinem Onkel auf der Piste und Lara wollte es, wie bereits in einem vorigen Post erwähnt, natürlich auch unbedingt ausprobieren. Das wollte ich ihr ermöglichen, obwohl ich finde, dass sie dafür noch viel zu klein ist. Aber im Winter gibt es ja so unendlich viele Möglichkeiten an Aktivitäten. Wir probieren uns durch und schauen, was uns allen Spaß macht. Beim Rodeln hab ich persönlich immer ein bisschen Angst, bin eher die Bob-Fraktion. Mal schauen, was dem Kind mal taugt.

2020-01-05 15.39.52 !Außerdem haben wir Anfang Jänner eine große Schneewanderung gemacht. Bei und mit Oma am Berg mit meinem Onkel, Tante und Bruder. 11 km, 600 Höhenmeter. Mit Kind am Rücken bzw. vorne in der Trage. Warum ich das hier erwähne: Ich war richtig stolz auf mich, dass ich ohne Training mit 10 (?) kg im „Gepäck“ so weit gehen konnte. Seit dem würde ich mir alles zutrauen. Normal schrecken mich viele Höhenmeter ab (schon ohne Kind im Gepäck). Aber nun habe ich gelernt: Alles geht, wenn man es will. Ich liebe wandern, egal ob im Sommer oder Winter. Ich möchte ja unbedingt mal eine Schneeschuhwanderung machen. Das hab ich noch nie gemacht. Aber ja, irgendwann wird’s schon mal passen.

P1550840Aber am meisten getaugt hat Lara heuer definitiv das Eislaufen. Wir waren oft eislaufen am Rathausplatz, für uns direkt mit der Bim super erreichbar und mir gefällt der einfach total gut. War auch vor meinem Mama-Dasein immer dort. Umso schöner, das ganze ab nun gemeinsam mit meiner Tochter machen zu dürfen. Lara war vom Eis teilweise gar nicht mehr runter zu kriegen. An einem Abend sind wir erst gegen 19.30 am Eislaufplatz angekommen. Es waren keine Leute dort und wir waren bis zum Schluss um 22.00 Uhr. Wir sind 2 Stunden nur im Kreis gefahren (der Pinguin zum Anhalten interessiert sie ja nicht so) und da hat Lara wirklich Fortschritte gemacht. Seit dem traut sie sich auch allein schon ein bisschen am Eis herumschlittern. Dennoch finde ich, ist sie auch für Eislaufen zu klein. Da könnte sie wie beim Schifahren mind. 1-2 Jahre warten. Aber auch das wollte sie unbedingt. Und Eislaufen mag ich selbst auch total gern, daher war mir das nur sehr recht.

Mehrere Faschingsfeste hatten wir heuer auch. 4 an der Zahl glaub ich. Ich persönlich mag Fasching eigentlich überhaupt nicht, aber das Kind hatte Spaß und ich dann eh auch irgendwie. Lara war heuer ein Marienkäfer. Ich bin immer ein Elefant in unterschiedlichen Variationen, falls ich überhaupt verkleidet bin. Erstmals hatte ich heuer auch einen Auftritt auf der Bühne bei unserer Vereinsfaschingsfeier in der Arbeit. Mit Choreografie. Das war auch sehr lustig. Nach super Nervosität davor, war das Gefühl danach unbeschreiblich. Naja, mal schauen, ob es nächstes Jahr eine Fortsetzung gibt.

Im Winter verbringt man bekanntlich auch viel Zeit zuhause. Da haben wir das Übliche gemacht, wie lesen und spielen. Aber auch im Haushalt hilft das Kind schon sehr viel mit. Geschirrspüler ausräumen und Wäsche aufhängen sind die Favoriten. Um unseren Staubsaugerroboter kümmert sie sich sogar schon ganz allein. Sie nimmt ihn, tragt ihn wohin, schaltet ihn ein und gesteht ihm ihre Liebe. Sie versteht schon, wer wirklich wichtig ist im Leben 😉

P1530814Ansonsten haben wir daheim auch einiges an Turnmöglichkeiten installiert. Kinder sind ja sehr bewegungsfreudig und das wollen wir natürlich fördern. Also haben wir 2 Löcher im Wohnzimmer in die Decke gebohrt und da können wir wahlweise Schaukel, Strickleiter oder Trapez aufhängen. Am Balkon haben wir ja die gleiche Aufhängung, da kann sie dann alles draußen auch machen wenns wärmer ist. Lara turnt da auch jeden einzelnen Tag. Hat sich voll ausgezahlt. Bin happy, dass ich diese Idee hatte 😉

davAber natürlich haben wir auch wie immer diverse Spielplätze unsicher gemacht, besonders beliebt war wieder der Motorikpark bei uns. Ist im Winter zwar besser, weil keine anderen Leute da sind, allerdings sind die Geräte teils kalt, und mit Handschuhen (sofern überhaupt welche angezogen werden) nicht so gut greifbar. Die Sandkiste hat’s Lara auch wieder angetan, allerdings hab ich da nicht so ein gutes Gefühl, weil’s ja doch noch kalt ist am Boden. Aber ansonsten gibt’s den Ball oder endlich auch – dank Christkind – einen gescheiten Drachen (eigentlich ein Adler ;-) ) zum Steigenlassen.

P1570402Außerdem, als StadtbewohnerInnen, waren wir viel in Parks, im Grünen, bei den Enten, oder bei uns im Park bei den Hasen. Im Bad (Lara liebt Wasser) oder im Museum (das Naturhistorische Museum ist sehr zu empfehlen für dieses Alter – unser Kind wollte nach 6 Stunden noch immer nicht nach Hause, nur hat es dann zugesperrt). Indoorspielplätze haben sich bis jetzt noch immer nicht ergeben, da immer was anderes los war, daweil wollte ich die mal kennen lernen. Aber mal schauen. Vielleicht ergibt es sich ja mal, und wenn nicht, dann nicht. Steht nicht auf meiner imaginären Lebens-To-Do-Liste.

P1560414_bAb nun ist das Leben – wie eingangs erwähnt – ja gänzlich anders. Diese Krise wird unser aller Leben für immer verändern. Wir haben die letzten Tage aufgrund des tollen Wetters noch gänzlich im Freien verbracht, entweder am Balkon oder in diversen Parks, waren viel spazieren (zum Glück haben wir so viel Grün in der Nähe), waren auf der Wiese, im Böhmischen Prater. Da Lara einfach gern herumlauft und ihre eigenen Spiele mit sich selbst findet, können dadurch die aktuellen Quarantäne-Maßnahmen gut eingehalten werden. Wir halten uns da absolut dran. Bewegung und frische Luft genießen wir dadurch aber trotzdem und tut uns sehr gut.

Unser Balkon ist auch schon fertig zum draußen-Sein und wir essen bereits seit Tagen outdoor. Man muss nun das Beste aus der Situation machen, wir haben keine Wahl und sitzen immerhin gemütlich im Warmen daheim und sind mit Essen und Trinken versorgt. Wir sind sehr privilegiert, trotz all der Scheiße gerade. Es ist so wichtig, dass alle mithelfen, dass wir alle zusammenhalten. Es war noch nie so einfach, als Einzelperson Leben zu retten.

Die Stimmung, wenn man spazieren geht, ist ganz eigenartig. Bei uns ist bis jetzt noch alles gut. Alle gesund und meistens gut drauf. Wir (Video)telefonieren und chatten mehr als sonst und Lara fragt mittlerweile nicht mehr, wen wir heute treffen und was wir unternehmen. Hat sich schon umgestellt und versteht die Situation. Und gestern haben wir immerhin die Zusage für unseren gewünschten Kindergarten erhalten, wo Lara dann ab September hingeht. Also es gibt immer positive Dinge. Und so schlimm ist das Ganze bis jetzt für eine gesunde Person daheim nicht. Das einzige was mir persönlich fehlt ist ein Tichy-Bananensplit. Das sind also wirklich nur Luxusprobleme. Mal schauen wie es weiter geht. Ich werde sicher hier mal berichten. Einstweilen bleibt alle gesund und #staythefuckathome!

Diese Erklärungs-Grafik zur Ausbreitung des CoV gefiel mir bis jetzt am besten (ich hab sie von Twitter, aber ich weiß die Quelle nicht mehr):

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