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Zypern – Ein Reisebericht

Mein Blog entstand ja eigentlich als Reiseblog. Dann kamen die Kinder und damit vermehrt Beitrage zu den Kindern. Jetzt dachte ich mal, „Back to the Roots“. Und ich berichte über Zypern. Unsere erste „echte“ Individualreise mit den Kindern. Wir waren zwar in Kroatien und Kärnten auch urlauben (und ein bisschen All Inclusive), aber irgendwie fühlte es sich nicht so richtig so als Rundreise an. Österreich ist zwar echt wunderschön, aber halt nicht das Ausland, und nicht mit Meer ausgestattet und ja, Österreich halt ;-).

Zypern stand schon mehrere Jahre auf meiner Wunschliste, aber irgendwie war dann Corona und ich traute mich nicht wegzufliegen. Ich hab dann im Rahmen der Reiseplanungen eigentlich eine griechische Insel angepeilt und Flüge gesucht, und dann aus Spaß doch Zypern in die Suchplattformen eingegeben. Und so wurde es dann doch diese Insel. 10 Tage Anfang Juni. Die Vorfreude auf allen Seiten war riesig. Lara wollte unbedingt fliegen und ans Meer. Wir alle wollten mal (wieder) „weiter“ weg. So viel zur Vorgeschichte.

Nun die Reise war – vorne weg – großartig. Es gab grundsätzlich nur einen negativen Punkt und das war die Hitze. Achja, und nochwas: die Gelsen! Wir hatten uns zwar das Klimadiagramm angeschaut, aber irgendwie wirkte es demnach nicht so heiß Anfang Juni. Einheimische berichteten uns dann auch, dass wir es sogar noch kühl erwischt hätten, für die Jahreszeit. Nun denn, Glück im Unglück also.

Unsere Reise startete gleich mal mit einem verspäteten Flug. 1,5 Stunden länger am Flughafen, das Kleinkind schlief dann statt im Flugzeug noch am Flughafen (schläft ja sonst nie im Sitzen einfach an, aber da natürlich schon). Alle Pläne sinnlos mit 2 unkontrollierbaren kleinen Kindern.

Gut, gibt aber auch echt Schlimmeres. Auch wenn Warten nicht meine Stärke ist, kamen wir dann mitten in der Nacht am Flughafen in Paphos an. Wir entschieden uns in den griechischen Teil der Insel zu fliegen. Laut Georg ist dieses Gebiet halb so groß wie Niederösterreich. Auf der gesamten Insel (griechischer und türkischer Teil) leben ca. 1,2 Mio. Menschen. Ist also überschaubar. 

Mit dem Auto-Verleih hat auch alles gepasst. Wir hatten ein kleines kompaktes Auto. Nicht mehr als notwendig. Das haben wir auch direkt am Flughafen abgeholt (und dorthin auch wieder zurückgebracht). Gab keine Probleme.

Wir hatten vor der Reise 3 verschiedene Unterkünfte für unsere 10-tägige Reise gebucht. Mit Kindern wäre mir das Spontan-Suchen wie früher einfach zu stressig. Da bin ich ein in Sicherheit denkender Mensch. Wir haben erstmals Airbnb ausprobiert und waren wirklich sehr zufrieden. Es hat alles gut gepasst und geklappt. Die Wohnungen waren aber völlig unterschiedlich ausgestattet und mal sauber, mal dreckig. 2 Mal hatten wir einen coolen Garten dabei. Vor allem das erste Quartier war richtig genial. Garten mit coolen Bäumen – wie etwa ein Zitronenbaum (perfekt für Lara zum Kraxeln) – eine coole Wendeltreppe aufs Dach und Wasserschläuche für die Kinder zum bespritzen bei der Hitze. Grundsätzlich ist mir beim Reisen die Unterkunft ziemlich egal. Mit 2 kleinen Kindern ist es aber dann doch ein bisschen wichtiger wo man sich einquartiert, weil man ja vielleicht auch mal ein bisschen länger daheim ist, um „runterzukommen“. Sidenote: Erstmals habe ich auch Künstliche Intelligenz für die Reiseplanung verwendet. Spannend was sich da gerade tut und was da noch kommen wird.

Von den Unternehmungen hatten wir vorab nicht viel recherchiert, hab ich auch früher nicht gemacht, eher treiben lassen und vorort informieren. Ich hatte ein paar „Ziele“, die ich gerne sehen wollte. Hab mich aber jetzt nicht so gestresst, dass irgendwas davon sein MUSS. Oft merke ich, dass zu viel Planung eher hinderlich ist und dann sowieso immer alles anders kommt als man es plant. Aber JedeR soll machen wie er/sie will. Für uns passt es so ganz gut.

Die ersten Tage verbrachten wir in Paphos, ein kleiner Ort mit ca. 35.000 EinwohnerInnen am Meer. Wir haben von dort aus einen Ausflug zur Avakas Schlucht gemacht. Fand ich ein bisschen überlaufen, aber sonst richtig schön. Lara war gar nicht mehr zu bremsen und wollte weiter gehen als wir. Beim Klettern ist sie immer so richtig in ihrem Element. Waren dann auch bei den größeren Wasserstellen pritscheln und Schlamm spielen. Frösche gab es auch ein paar. War richtig schön und nicht so heiß. Außerdem haben wir in diesen Tagen noch die Königsgräber von Nea Paphos und das Schiffswrack Edru angeschaut. Lara hat zudem mal Bananenplantagen kennengelernt und ihren ersten Bananenbaum begutachtet.

Ansonsten haben wir natürlich Laras 6. Geburtstag gefeiert. Zuerst gab es eine Torte und ein kleines Geschenk – wie es sich gehört. Dann wollten wir eigentlich zum „Lara Beach“, aber da war leider die Straße gesperrt, also blieben wir beim White River Beach und sind nachher zu einem Strand gefahren, wo die Kinder ewig lang beim Bacherl gespielt haben, das ins Meer verlief. War richtig richtig schön.

Die Kinder genossen das Meer sehr. Jedes Kind auf seine/ihre Art. Lara ist ja eine totale Wasserratte. Sie liebt tauchen, schwimmen und einfach hüpfen im Wasser. Simon dagegen hatte keine Freude mit dem Meer, also mit dem Meer schon, aber eher von der Ferne. Er hat lieber Steine rum- und reingeworfen (leider funktionierte das mit dem Zielen noch nicht so und er erwischte sich einmal selbst ziemlich arg – Wunde ist bis heute sichtbar) und ist maximal bis zum Knöchel reingegangen. Muss man respektieren und ist auch vollkommen in Ordnung. So unterschiedlich sind Kinder einfach und das ist auch gut so.

Nach 4 schönen Tagen in Paphos sind wir in unser nächstes Ziel – nach Limassol gefahren. Eine 235.000 EinwohnerInnen-Stadt, die selbst nicht großartig viel zu bieten hatte für uns (zumindest nach unserer kurzen Recherche). Am Weg hin haben wir uns den Aphrohdite Beach angeschaut, natürlich musste auf den Felsen raufgeklettert werden.

Von Limassol aus haben wir diverse Ausflüge unternommen, um die wunderschönen Sehenswürdigkeiten und natürlichen Schätze der Region zu erkunden. Wir waren beim Wasserfall Millomeris im Trodos Gebirge (fand ich jetzt nicht so spektakulär, aber Lara hatte ihren Spaß im kalten Wasser), dann wanderten wir ein kurzes Stück durch den Wald zur Milia Bridge, die uns von Einheimischen empfohlen wurde. Ein bisschen abseits der bekannten Touristenpfade haben wir uns den Kouris Dam angeschaut. Als Fan von Dämmen war das natürlich eine große Freude für mich. Und schließlich verbrachten wir noch einen ganzen Tag am White Stones Beach. Hier waren wir quasi allein, weil die Sonne mal nicht komplett heiß runter knallte. Die Kinder übten mit Georg 2 Stunden lang „blatteln“. Alle waren happy – so soll Kindheit sein 🙂

Schließlich sind wir zu unserer letzten Unterkunft in Larnaka gefahren. Am Weg hin waren wir im Camel Park, wo es verschiedene Tiere (wie Lemuren, Kamele usw.) gab. Ich bin ja grundsätzlich skeptisch bei allem was mit eingesperrten Tieren zu tun hat, aber es war für mich erträglich. Lara ist am Kamel geritten und wir haben dort einfach einen entspannten Tag verbracht, da es dort auch einen Pool gab. War für Lara mal eine nette Abwechslung, da sie ansonsten ja „nur“ im Meer war.

Ansonsten gab es rund um Larnaka wunderschöne Strände bzw. Buchten und einen coolen Skulpturenpark (Ayia Napa). War wirklich beeindruckt, da ich diese Vielfalt an Landschaft nicht erwartet hätte. Wir waren im Nationalpark Cape Greco bei der Bridge of Lovers, beim Konnos Beach (furchtbar überlaufen), bei den Blue Holes, bei den Sea Caves (die waren für mich das beeindruckendste) und schließlich haben wir noch die Burg von Larnaka besichtigt. Alles in allem echt toll und mehr als wir erwartet haben.

Gerne wären wir noch in die Hauptstadt Nikosia und zu anderen spannenden Attraktionen gefahren. Aber alles schafft man leider nie.

Der Rückflug war dann komplett problemlos. Pünktlich und ohne besondere Vorkommnisse – die Kinder haben beide quasi den gesamten Flug geschlafen. Ich war froh, dass alles geklappt hat, da wir erst in der Nacht gelandet sind und am nächsten Tag im Kindergarten das Sommerfest anstand und ich daher nicht komplett übermüdete Kinder haben wollte. Den ersten Elternabend in der Schule haben wir zwar versäumt, aber da werden noch mehr kommen 😉 

Ich würde Zypern voll und ganz empfehlen. Bis auf die Hitze und die Gelsen war es echt super. Ob ich nochmal hinfahren werde, keine Ahnung. Es ist einfach zu heiß und die Welt zu groß. Aber sag niemals nie 😉

Ich freue mich jedenfalls schon auf die nächsten Reisen – egal wohin sie uns führen werden – und hätte 1000 Ideen wo ich überall hin möchte. Sowieso würde ich gerne in jedes Land der Erde reisen. Es gibt überall etwas zu entdecken! Ich liebe es einfach mit den Kindern etwas zu unternehmen und die Welt zu entdecken. Gleichzeitig ist es auch wichtig, daheim zu sein, bei sich zu sein und sich entfalten zu können. Jetzt genießen wir mal noch den restlichen Sommer in Österreich. Da wir sehr viel unterwegs waren, will ich den August gemütlich verbringen. Hoffe auf gutes Badewetter für meine kleine Wasserratte. Langsam beginnt auch Simon mit Interesse an Wasser. Lass uns schauen, was der Sommer noch so zu bieten hat. Ich freue mich auf viel Zeit mit dem wertvollsten Gut: meine kleine Familie! Denn „unser Alltag ist ihre Kindheit“.

In diesem Sinne: Lebe dein Leben und genieße den Moment! Lass uns Erinnerungen schaffen für die Ewigkeit 🙂