Der Sommer neigt sich dem Ende zu….

[ACHTUNG viel Text, und ich hätte noch viel mehr zu sagen]

… und neue Abenteuer beginnen. Zum ersten Mal muss ich glaub ich sagen „leider ist der Sommer vorbei“, er war zu kurz. Mit Laras Schulstart nächste Woche beginnt für uns eine neue Zeitrechnung. Denn damit verbunden sind Verantwortung und viele Pflichten, und vor allem auch weniger Flexibilität. Und Freiheit ist bekanntlich mein wichtigstes Gut (neben Zeit).
Lara hatte jetzt 3 wunderschöne glückliche Jahre im Kindergarten und 2 tolle Jahre bei ihrer Tagesmutter, an der sie nach wie vor sehr hängt. Der Kindergarten war für sie ein Traum – habe ich auch jedesmal im Strahlen ihres Gesichtes beim Abholen gemerkt – wie verdammt gut es ihr dort ging, wie gut sie dort aufgehoben war. Obwohl manchmal rundherum alles chaotisch schien, viele BetreuerInnen-Wechsel und die Kommunikation … sagen wir mal … naja… war, Lara liebte es dort von Sekunde 1 an und dafür bin ich unendlich dankbar… speziell wenn man dann Kinder neben ihr reingehen sieht, die schon 3 oder 4 Jahre dort waren und manchmal immer noch weinten beim „Abgeben“ – hat beim Zuschauen schon das Herz zerbrochen. Da hatten wir echt Glück und das weiß ich sehr zu schätzen, vor allem für Lara. Simon geht zu 90% auch gern in den Kindergarten. Bin jedenfalls sehr happy mit der Einrichtung (den Kindern geht es gut und das ist das Wichtigste), obwohl nicht immer alles so rund rennt wie ich mir das vorstelle, aber das ist eine andere Geschichte.

Lara ist jetzt schon sehr aufgeregt für den bevorstehenden 1. Schultag, wir auch – ein Kribbeln im Bauch. Und ich wünsche mir in erster Linie für sie, dass sie es schön hat und eine tolle Zeit verbringen kann. Wie wir die Ferien usw. dann rundherum managen ist mir alles noch ein bisschen ein Rätsel, aber geht ja doch alles irgendwie. Dieser Sommer war so halb verplant und halb eher offen und unverplant. Wir hatten uns 2x 2 Wochen Urlaub genommen und da wir ja schon verreist sind im Juni, verbrachten wir den Sommer in Österreich. Und er war einfach großartig. Österreich ist so wunderschön. Bin immer wieder begeistert.

Wir hatten einen so tollen Sommer mit so vielen schönen Erinnerungen. Und im Nachhinein war es der perfekte Sommer. Abgesehen davon, dass uns 2x das Wetter einen Strich durch die Rechnung gemacht hat (was wir dann allerdings einfach verschoben haben), lief alles irgendwie nach Plan bzw. nicht Plan. Es haben sich spontan coole Sachen ergeben und ich muss sagen, ich bin happy wie es gelaufen ist.

Wir waren in erster Linie natürlich viel Schwimmen bzw. beim Wasser – eigentlich wirklich immer wenn es heiß war und auch sehr vielseitig in unseren Örtlichkeiten – unsere Favoriten: im Bad meiner Kindheit in Kirchberg, in der Donau und in der Pielach, in vielen Bädern in und um Wien (wobei ich ja lieber in Naturgewässer gehe oder eher eigentlich gar nicht ins Wasser gehe), im Pool von Tante und Onkel.

Lara ist so eine Wasserratte. Die schwimmt bis sie blaue Lippen hat. Heuer hat sie komplett das Springen für sich entdeckt. Sie liebt auch Rutschen und Tauchen oder Schwimmen, aber Springen machte ihr glaub ich am meisten Spaß. So, dass sie sogar schon mehrmals vom 3-Meter-Brett gehüpft ist. Simon dagegen geht uns so gut wie gar nicht ins Wasser. Ganzkörper bis zum Hals im Wasser war er glaub ich sogar nur 2x. Aber mir ist das ja grundsätzlich egal. Es ist nur bisschen stressig wenn man mit den Kindern alleine schwimmen ist, wenn die Bedürfnisse so gegensätzlich sind. Lara schwimmt zwar sehr gut und sehr sicher (nach 2 Sommer exzessives Schwimmen eh kein Wunder), aber alleine am Wasser lassen finde ich einfach zu gefährlich. Simon rennt mir dann immer irgendwo anders hin und Lara ist nicht aus dem Wasser zu bewegen. Ich müsste mich also zweiteilen. Aber naja, wir haben es doch irgendwie geschafft, dass alle glücklich waren. 

Wenns nicht ganz so heiß war, haben wir auch echt tolle Sachen unternommen. Mir ist halt Berg und Natur sehr wichtig…  Bin da sehr egoistisch und mach eigentlich hauptsächlich das, was mir selbst sehr Spaß macht. Waren dementsprechend immer wieder am Berg oder an schönen Flecken in der Natur. Und erstmals sogar Fels-Klettern (endlich das eigene Kletter-Seil eingeweiht). Da wo es fast für mich schon eine Challenge war hochzuklettern (obwohl AnfängerInnen-Felsen), war ich tatsächlich sehr überrascht, dass es Lara auch hinauf schaffte. Da habe ich außerdem festgestellt, dass ich in der Halle klettern echt gern mache, aber draußen ist es nochmal viel toller. Auch Lara war begeistert. Ist halt leider nur logistisch sehr schwer, weil man mehr Leute braucht und außerdem leichte kletterbare Felsen. Hab aber mit meiner Freundin aus meiner Kindheit samt gleichaltriger Tochter einen tollen Tag verbracht. Und Simon wollte zwar nicht ans Seil, aber immerhin auf den Felsen.

Außerdem haben wir eben Tagesausflüge („Collect moments, not things“) gemacht wie Sommerrodelbahn (hat Lara letztes Jahr schon ärgstens getaugt, mussten wir unbedingt wieder machen), Prater, sogar im Tiergarten war ich und fand es okay und viele andere tolle Sachen (hierzu würde ich gerne mal einen Blog-Artikel schreiben). UND mein Highlight: unser erster Camping-Ausflug mit Minimalausrüstung (war gar nicht so einfach nachdem uns 2x das Wetter voll „reingeschissen“ hat und wir immer verschieben mussten) – 2 Nächte und 3 Tage Campen als Experiment ob das was für uns ist. Und was soll ich sagen – trotz Gewitter mit ärgstem Regen in der Früh am Abreisetag haben vor allem Lara und ich es total geliebt (obwohl ich in der ersten Nacht fast erfroren bin). Einfach schon vorm Frühstück in den Wald oder zum See, draußen Leben 24 Stunden, diese Verbundenheit mit der Natur – genau meins. Machen wir sicher wieder, da es auch die Männer ganz toll fanden. Das einzige was meine Freude daran trübt, ist diese Wetterabhängigkeit. Weil bei 3 Tage Regen macht es halt einfach keinen Sinn campen zu fahren. Ich persönlich hab kein Problem mit Regen, aber nicht wenn ich mit kleinen Kindern im Zelt wohne. Aber ja, schauen wir mal was die Zukunft bringt – motiviert sind wir jedenfalls sehr! Wir haben auch zwei mal einfach im Garten unter freiem Himmel geschlafen. Ich war so glücklich als die Glühwürmchen an mir vorbeizogen (ich weiß, es ist nichts Besonderes, aber mich erfreut sowas sehr).

Der Sommer brachte auch ein paar Meilensteine. Simon ist zum Beispiel untertags von selbst windelfrei geworden. Nachdem er quasi den ganzen Sommer (abseits vom Kindergarten) nackt herumlief (ich hätte ihn glaub ich nur mit Gewalteinwirkung anziehen können), hat es sich so ergeben. Und jetzt, wo er leider wieder Gewand anziehen muss, will er keine Windel mehr nehmen. Sogar nachts wehrt er sich (aber das ist mir noch zu unsicher – er kriegt die Windel dann wenn er eingeschlafen ist). Wir sind noch am Ausprobieren, wie das mit Klo gehen und Gewand ausziehen so funktionieren könnte (ist bei Buben komplizierter als bei Mädels scheinbar), aber es wird! Spannend ist die Tatsache, dass wenn man sich über etwas keinen Kopf macht, klappt es einfach ohne dass man es merkt.
Und ja, meine zweite große Veränderung: ich hab endlich abgestillt! Es ist mir Monate schon so dermaßen am Arsch gegangen, dieses Dauernuckeln und Dauerstillen. Den ganzen Tag gefühlt nur stillen. Ich war schon fast aggressiv innerlich. Durchziehen geht sowas wie Abstillen eh nur, wenn man muss oder unbedingt will. Bei mir war der Wille dann so groß, dass Georg und ich 2 Nächte weggefahren sind und ich Simon wochenlang erklärt habe, dass es dann aus ist mit „Busi trinken“. Lange Rede, kurzer Sinn: Abstillen verlief zu meiner totalen Verwunderung quasi problemlos. Bin unglaublich froh, meinen Körper wieder ganz für mich zu haben und dem Kind gehts auch gut damit. Ende gut alles gut.

Und Georg und ich verbrachten 2,5 schöne Tage kinderlos in den Bergen und am Klettersteig (vielleicht schaffe ich es, darüber auch einen eigenen Blog-Artikel zu schreiben). Der Kurzurlaub war so anstrengend, dass ich in unserem schönen Quartier einfach eingeschlafen und lange nicht mehr aufgewacht bin. Aber ich merke bei so Sachen, dass ich all diese Dinge lieber mit den Kindern erleben will. Es war wirklich traumhaft schön, unsere Klettersteige und Wanderungen – die Zeit maximal ausgenutzt wie immer -, aber noch schöner fände ich es, das ganze mit den Kleinen zu erleben. Leider spüre ich immer eine große Vermissung der Kinder bei schönen Aktivitäten ohne Kinder (die mit Kindern in diesem Alter aber eh gar nicht möglich wären). Gleichzeitig denke ich mir, ich hab auch nur das eine Leben und es tut uns gut, auch mal Qualitätszeit zu zweit zu haben, war eh das erste Mal seit wir Kinder haben. Und ich lebe gerne im Heute frei nach „lebe jeden Tag als wäre es der letzte“. Ich will später mal nichts bereuen. „Hätte ich doch das und das gemacht.“ Und leider geht halt nicht alles mit Kindern – gerade „schwere“ Klettersteige sind (noch) nicht möglich mit ihnen. Aber das kann sich ja ändern wenn sie älter sind und vielleicht hoffentlich auch Lust darauf haben.

Ich hab jedenfalls speziell schon mit Lara sehr viele coole Pläne wenn sie älter ist, auf die wir beide uns schon sehr freuen!! Sie ist leider für vieles, was sie gerne machen will, einfach auch (körperlich) noch zu klein. Und meinem kleinen Action-Kind ist ja vieles, was für sie geht, schon zu langweilig, die braucht – ganz die Mama – volle Action und ist ein Adrenalin-Junkie 🙂 Aber ja, zumindest sowas wie Seilklettern und so geht zumindest einseitig schon (sie klettert und ich schaue zu und sichere 😉 ). Simon ist ja eher auf der vorsichtigen Schiene. Lara ist überall immer gleich voll dabei, furchtlos macht sie alles, Simon dagegen beobachtet sehr genau bevor er irgendwas macht und ist eher zurück haltend, der steigt im Prater nicht in jedes Gefährt einfach ein, sondern wartet ab. Beide Strategien ja irgendwie schlau. Schön zu sehen, wie unterschiedlich Kinder einfach von Natur aus sind und wie wenig man da (zum Glück) beeinflussen kann, wie sie drauf sind.

Jedenfalls bin ich sehr froh, dass alles so toll geklappt diesen Sommer, tatsächlich niemand krank war und wir so eine wirklich schöne Zeit hatten. Ich wüsste jetzt gar nicht, was hätte besser laufen können (abgesehen von unbeeinflussbaren Dingen). Ich glaub, auch für die Kinder war es großartig. Es fiel mir auch erstmals schwer, nach meinem Urlaub wieder arbeiten zu gehen (und ich mag meinen Job echt gern). Ich hab das „Treiben-Lassen“ und Ausschlafen sehr genossen. Bin halt ein Nachtmensch und eine Langschläferin. Jetzt kommen dann bald die Kinder vom Weissen Zoo zurück und es geht ins letzte Ferienwochenende und ich freue mich morgen – richtig – aufs Ausschlafen (und natürlich intensive Zeit mit den Kiddis) und dann rein ins neue Abenteuer, unser Leben ist nie langweilig – und darüber bin ich auch sehr froh! 🙂

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